Aufgrund von akutem Trainermangel werden viele Eltern, zumeist ehrgeizige Väter zu Trainern. Das kann sehr gut funktionieren, geht aber auch genauso häufig schief. Doch größtenteils bleibt den Vereinen gar keine andere Wahl.
Am Spielfeldrand oder vor den Fernsehbildschirmen sitzen Millionen von Bundestrainer. Doch in Wirklichkeit möchte kaum einer diesen „Job“ übernehmen. Gerade im Jugendfußball mangelt es an Übungsleitern. Genau aus diesem Grund sind viele Vereine dankbar für jede Unterstützung. So werden aus der Not heraus, viele Eltern zu Trainern. Manche haben auf ihre Chance gehofft, andere machen es ihrem Kind zu Liebe und wachsen in die Aufgabe herein. Auch die Voraussetzungen sind oft verschieden. Die einen „Elterntrainer“ haben selber mal Fußball gespielt oder tun es immer noch, andere kennen den Fußball nur vom zuschauen. Die erst genannte Variante passt auf den ersten Blick natürlich besser, wenn neben dem eigenen fußballerischen Können auch andere Fähigkeiten passen. Denn nur weil man weiß, wie man mit dem Ball umgeht, heißt es nicht, dass man gleich ein besserer Trainer ist. Ein paar weitere wichtige Fähigkeiten haben wir in unserem Beitrag „7 Fähigkeiten die ein guter Jugendtrainer besitzen sollte“ zusammengefasst.
Wichtig ist, sich vorab bewusst zu machen, welche Aufgaben, wie viel Zeit und wie viel Verantwortung dieser „Job“ mit sich bringt. Wenn ihr also gefragt werdet, ob ihr als Jugendtrainer arbeiten wollt, denkt bitte zunächst in Ruhe darüber nach. Wenn du dich dann dafür entschieden hast, empfehlen wir dir, die folgenden Tipps zu beachten.
5 Tipps , wie du auch als Elternteil ein guter Trainer wirst
#1 Beschäftige dich mit deiner zu trainierenden Altersklasse
Jede Altersklasse bringt seine eigenen Persönlichkeits und- Bewegungsmerkmale mit. Diese zu kennen, ist der erste wichtige Schritt um deine Spieler zu verstehen. Des Weiteren gibt es in jeder Altersklasse verschiedene Entwicklungsziele und Schwerpunkte. Beschäftige dich damit, was Kinder in der jeweiligen Altersklasse können oder können sollten. Nur so weißt du, was du erwarten kannst und wo du ansetzen musst.
#2 Bilde dich weiter
Belese dich oder besuche Fortbildungen.Es gibt viele tolle Bücher, welche dir klar machen, worum es wirklich beim Kinderfußball geht. Des Weiteren findest du dort einige Trainingsübungen, welche du ohne Bedenken anwenden kannst. Dieser Tipp hilft dir auch bei Punkt 1. Zusätzlich kannst du Fortbildungen besuchen. Jeder Landesverband bietet Kurzschulungen und Fortbildungen an, welche zur Verlängerung von Lizenzen notwendig sind. An einigen Fortbildungen kann man leider nur mit Lizenz teilnehmen. Jedoch gibt es auch Schulungen, wo es keine Voraussetzungen gibt. Informiere dich einfach mal bei deinem zuständigen Landesverband.
#3 Plane deine Trainingseinheiten
Das ist wohl einer der zeitaufwendigsten Punkte von allen. Wenn du ein gutes Training absolvieren möchtest, solltest du dein Training auf jeden Fall planen. Nichts ist schlimmer als unvorbereitet zum Training zu kommen und sich irgendwas aus den Fingern zu saugen. Wenn du einen Plan hast, macht sich das in deiner Trainingsqualität und schließlich in der Entwicklung der Kids bemerkbar. Eine schlechte Vorbereitung führt oft dazu, dass die Kinder häufig das gleiche eintönige Training absolvieren, keine neuen Reize bekommen, die Spieler unterfordert sind und dadurch unruhig werden. Warum ? Weil ihnen langweilig ist. Neue Übungen bedeuten neue Herausforderungen. Genau das brauchen Kinder . Zusätzlich bist du viel entspannter beim Training, wenn du vorbereitet bist. Tolle kostenlose und auf die jeweilige Altersklasse zugeschnittene Trainingseinheiten findest du beispielsweise auf Fussball.de .
#4 Lerne dein Team kennen
Jedes Kind ist individuell, daher ist es wichtig deine Spieler zu kennen und zu wissen wie man mit ihnen umgehen muss. Einige sind sehr sensibel und weniger selbstbewusst. Bei diesen Persönlichkeitsmerkmalen muss man einmal mehr loben als bei anderen. Dann gibt es die Kasperköpfe bei denen man konsequenter handeln muss, um Unruhe zu vermeiden. Oder die schon sehr selbstbewussten Kinder, die schon besser mit positiver Kritik umgehen können. Am wichtigsten ist jedoch: Behandle alle Kinder gleich und bevorzuge niemanden. Egal ob dein Kind in deinem Team spielt oder nicht.
#5 Mache eine Lizenz
Auch wenn eine Lizenz nicht zwingend notwendig ist um als Trainer zu „arbeiten“, ist es sehr zu empfehlen eine Lizenz zu machen. Zum einen lernt bei den Lehrgängen, zur jeweiligen Lizenz sehr sehr viel und zum anderen ist es für Außenstehende ein kleiner Nachweis für dein Fachwissen. Jedoch ist eine Lizenz kein Nachweis dafür ob du ein guter Trainer bist. Denn nicht nur Wissen zeichnet einen guten Trainer aus, sondern angewandtes Wissen.
Zusammenfassend kann man sagen, dass es an jedem zukünftigen Trainer selbst liegt, ob er seine Rolle gut erfüllt oder nicht. Sei dir jedoch auf jeden Fall bewusst, welche große Verantwortung du gegenüber den Kindern trägst und überlege dir genau, ob du dieser gewachsen bist, bevor du dich für die Aufgabe des Jugendtrainers entscheidest.